„Wir wollen ‘alles’ tracken, um hyper-personalisierte Werbung auszuliefern.“ – Mit diesem Satz löste Perplexity-CEO Aravind Srinivas im April ein Déjà-vu aus. Sein KI-Browser Comet soll jede einzelne Online-Interaktion protokollieren, vom Hotel-Booking bis zum Einkaufswagen. Was viele schockiert: Genau vor dieser Entwicklung haben wir in den letzten zwei Jahresausblicken gewarnt – sie ist nur schneller Realität geworden, als selbst Tech-Optimisten glaubten.
Das neue Daten-Goldfieber
KI-Browser sind nicht einfach „Chrome mit ChatGPT-Aufsatz“. Sie verbinden Large Language Models mit einem lückenlosen Surf-Log. Jeder Tab wird zum Sensor, jeder Klick zum Signal, um ein immer detailreicheres Verhaltens-Profil zu füttern. Das Versprechen: noch relevantere Ads, noch mehr Convenience. Die Kehrseite: Privatsphäre wird zum Altglas, das man zugunsten von Sekunden-Vorteilen eintauscht.
Von der Vision zur Vollüberwachung in 18 Monaten
2024 tauchte Hyperpersonalisierung erstmals auf unserem Radar auf. Damals noch Theorie, jetzt ein erklärtes Geschäftsmodell – öffentlich formuliert und deshalb kaum mehr reversibel. Der Sprung erinnert an Face-Recognition-Kameras in asiatischen Metropolen: Erst Pilot, dann flächendeckend, dann Alltag. Die Botschaft an KMU: Wer Datenschutz nur in der Fußnote bedenkt, wird in Rekordzeit von der Realität überholt.
Das Dilemma für Unternehmen
Drei harte Fragen vor jedem KI-Tool-Roll-out
Chancen jenseits des Überwachungs-Modells
Die Marktlücke ist offensichtlich: Ein „privacy-by-design“ KI-Browser, der Zero-Knowledge-Encryption und lokal ausgeführte Modelle kombiniert. Apple, Brave und selbst Mozilla experimentieren hier – wer Vertrauen glaubwürdig in die UX einbaut, gewinnt nicht nur Nutzer, sondern Corporate-Budgets.
Key Takeaways
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