In den ersten beiden Teilen unserer Reihe hast du das Fundament für dein KI-Team gelegt. Du hast gelernt, welche Arten von KI-Assistenten du brauchst (KI-Mitarbeiter vs. KI-Zulieferer), wie du ihnen Positionen zuweist und wie du sie mit dem 5-Bausteine-Framework perfekt konfigurierst.
Jetzt kommt der entscheidende dritte Schritt: Das Wissens-Setup. Denn selbst der am besten konfigurierte KI-Assistent bleibt ineffektiv ohne die richtigen Informationen.
Anders formuliert: Wir haben die Rollen und Positionen definiert (Teil 1) und die "Arbeitsverträge" erstellt (Teil 2). Jetzt geht es darum, jedem KI-Assistenten genau das Wissen zu geben, das er für seine Arbeit braucht – nicht mehr und nicht weniger.
Eine gut strukturierte Wissensbasis ist aus drei Gründen entscheidend für den Erfolg deines KI-Teams:
Beginnen wir mit dem Fundament, das alle deine KI-Assistenten kennen sollten: die DNA deines Unternehmens und deiner Kunden.
Erstelle ein zentrales Dokument, das diese Kernelemente enthält:
Ebenso wichtig ist ein Dokument, das deine Zielgruppe präzise beschreibt:
🧠 Min-Max-Tipp: Lege beide Master-Dokumente als Cloud-Dokumente an (z.B. Google Docs oder Confluence). So hast du eine zentrale Quelle, die du in allen KI-Tools verlinken kannst. Eine Änderung aktualisiert automatisch alle KI-Assistenten.
Nicht jeder KI-Assistent braucht Zugriff auf alle Informationen. Deshalb strukturieren wir das Wissen nach dem Zwiebel-Prinzip in drei Schichten:
Diese Struktur entspricht exakt den Positionen, die du in Teil 1 definiert hast:
Nachdem du das allgemeine Wissensfundament geschaffen hast, benötigt jede KI-Rolle spezifisches Wissen für ihre jeweilige Aufgabe. Hier sind die drei wichtigsten Module:
Dokumentiere die zentralen Workflows, die für die jeweilige Rolle relevant sind, zum Beispiel:
Stelle methodisches Wissen bereit, das die KI-Rolle für qualitativ hochwertige Arbeit benötigt:
Verweise auf interne und externe Quellen:
⚡ Praxis-Beispiel: Ein "Marketing Copywriter" (KI-Zulieferer, Level: Confidential) erhält Zugriff auf die Unternehmens-DNA, die Kunden-Personas und die Marketing-spezifischen Prozesshandbücher und Styleguides, aber nicht auf interne Verkaufszahlen oder HR-Prozesse.
Eine Wissensbasis ist nur so gut wie ihre Pflege. Hier sind die vier Grundprinzipien für ein effektives Wissensmanagement:
Jedes Kapitel/Dokument besitzt einen Original-Link → Änderungen propagieren automatisch zu allen KI-Assistenten, die darauf zugreifen.
Vermerke im Header jedes Dokuments:
Konfiguriere die Zugriffslevel in deinen KI-Tools exakt nach dem Zwiebel-Prinzip:
Plane vierteljährliche Reviews zur Aktualisierung von:
💡 Min-Max-Tipp: Integriere die Wissensaktualisierung in bestehende Meetings. Eine 15-minütige "KI-Knowledge-Update"-Session am Ende der Quartalsstrategie-Meetings reicht oft aus.
Je nach verwendetem KI-Tool gibt es unterschiedliche Methoden, deine Wissensbasis zu integrieren:
Hier ist ein konkretes Beispiel, wie du deine Wissensbasis in ChatGPT oder Claude integrierst:
Du bist "Content Marketing Manager". Deine Wissensbasis umfasst:
[1] "Unternehmenskern.md" - Allgemeine Unternehmensinformationen
[2] "Kundenpersonas.md" - Zielgruppendefinition
[3] "Content-Workflow.md" - Prozessbeschreibung Content-Erstellung
[4] "Corporate-Design-Guide.pdf" - Visuelle Richtlinien
Bei Microsoft Copilot sieht die Integration so aus:
Herzlichen Glückwunsch! Mit diesem dritten Teil hast du Phase 1 deines KI-Teams komplett:
Damit hast du ein vollständiges, strukturiertes und wartbares KI-Team aufgebaut, das dich in deiner Führungsarbeit effektiv unterstützt.
In der nächsten Phase unserer KI-Team-Reihe geht es um die Integration und Automatisierung. Du wirst lernen:
Bis dahin: Nimm dir die Zeit, deine Wissensbasis aufzubauen. Die Investition in ein strukturiertes Wissens-Setup zahlt sich vielfach aus – durch konsistentere Ergebnisse, effizientere KI-Assistenten und ein höheres Sicherheitsniveau für deine Unternehmensdaten.
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