Die wichtigsten Lektion aus 200 KI-Projekten für Agenturen

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ChatGPT oder Midjourney? Das falsches Tool-Pingpong.

"Sollen wir jetzt voll auf ChatGPT Enterprise für die Texterstellung setzen? Oder ist dieses neue Nischen-Tool für Videoproduktion der Game-Changer?" Diese Frage dominiert gerade viele Strategiesitzungen in Agenturen. Sie führt zu endlosen Tool-Demos, unproduktiven Debatten im Kreativteam und am Ende meist zu Aktionismus.

Doch es ist die falsche Frage. Nach der Begleitung von über 200 KI-Projekten, viele davon in der Kreativbranche, sagen wir mit Sicherheit: Euer Workflow schlägt das Tool – immer.

Der KI-Markt ist der Wilde Westen, und Agenturen stehen mitten im Saloon. An jeder Ecke verspricht ein neuer "KI-Cowboy", mit seinem Tool Pitches zu gewinnen, Kampagnen zu automatisieren und die Marge zu verdoppeln. Agenturen, die diesem Lockruf blind folgen, jagen von einem Hype zum nächsten. Das Ergebnis? Frustrierte Kreative, oberflächliche Ergebnisse und keine echte Wertschöpfung für den Kunden. Ihr fokussiert euch auf das "Was" (die Technologie) und vergesst das "Wie" (die Integration in euren Agentur-Alltag).

Die Agenturen, die jetzt schon mit KI profitabler arbeiten, haben nicht zwangsläufig die teuerste oder neuste Technologie. Aber sie haben einen Plan. Eine erfolgreiche KI-Strategie für Agenturen folgt drei unumstößlichen Regeln:

Regel 1: Setzt auf den Copiloten, nicht auf den Autopiloten.

Der größte Fehler ist der Versuch, einen kreativen Prozess oder eine komplexe Beratungsleistung sofort vollständig zu automatisieren. Das Ziel ist nicht der "Autopilot", der eine ganze Kampagne per Knopfdruck erstellt. Das ist eine Illusion, die zu generischem Output führt, für den kein Kunde zahlt.

Der erste, entscheidende Schritt ist die Augmentation: Baut KI-Assistenten (Copiloten), die eurem Team gezielt die 10-Stunden-pro-Woche-Aufgaben abnehmen.

  • Für Kreative: Ein Copilot für die Ideen-Iteration, das Erstellen von Moodboard-Varianten oder das Texten von Social-Media-Snippets – nicht für die finale Kampagnen-Idee.
  • Für Berater: Ein Copilot für die Marktrecherche, das Zusammenfassen von Kundenbriefings oder die Analyse von Performance-Daten – nicht für die strategische Empfehlung.

Dieser Ansatz ermöglicht es eurem Team, Vertrauen aufzubauen und die Anwendungsfälle zu finden, die wirklich Zeit sparen und die Qualität für den Kunden erhöhen. Erst wenn ein Prozess mit einem Copiloten perfektioniert ist, könnt ihr über eine Teil-Automatisierung nachdenken.

Regel 2: Baut ein Lern-Ökosystem, keine Tool-Sammlung.

Ob ihr ein, drei oder zehn KI-Tools lizenziert, ist irrelevant. Entscheidend ist, ob ihr eine Kultur schafft, in der euer Team lernt, diese Werkzeuge meisterhaft zu beherrschen. Euer wertvollstes Asset ist das Talent eurer Leute – nicht eure Software-Subscription. Der Schlüssel ist ein Ökosystem aus drei Säulen:

  1. Lernen: Gebt eurem Team Zugang zu praxisrelevantem Wissen. Nicht nur "Was ist ein LLM?", sondern "Masterclass: Prompt-Engineering für Pitch-Decks" oder "Best Practices für KI-gestützte SEO-Analysen".
  2. Anwenden: Schafft bezahlte Zeitfenster für interne Projekte. Startet einen "KI-Sprint", um den eigenen Reporting-Prozess zu optimieren. Nutzt ein kleines Kundenprojekt als Testfeld für einen neuen KI-Workflow.
  3. Austauschen: Fördert den Austausch. Ein wöchentliches "AI-Update" im Team-Meeting, ein Slack-Channel für die besten Prompts oder der Austausch mit anderen Agenturen.

Ein Team, das lernt, mit ChatGPT einzigartige Moods und Tonalitäten zu entwickeln, schafft einen echten Wettbewerbsvorteil. Ein Team, das zehn Tools nur oberflächlich bedient, bleibt austauschbar.

Regel 3: Die Strategie entscheidet über die Marge, nicht das Tool-Budget.

Eure KI-Strategie ist der Fahrplan zur Profitabilität. Sie beantwortet die kritischen Fragen, bevor auch nur ein Cent für Lizenzen ausgegeben wird:

  • Welches konkrete Kundenproblem lösen wir damit besser, schneller oder kreativer?
  • Wie messen wir den Erfolg? In eingesparten Stunden pro Projekt? In einer höheren Pitch-Gewinnrate? In gesteigerter Kundenzufriedenheit?
  • Wie befähigen wir unser Team und nehmen die Angst, ersetzt zu werden? Wie positionieren wir uns gegenüber Kunden als KI-Pionier?
  • Wie skalieren wir einen erfolgreichen KI-Workflow von einem Kunden auf alle relevanten Kunden, um die Effizienz wirklich zu hebeln?

Fazit für Agenturen:

Hört auf, über Tools zu debattieren. Beginnt stattdessen damit, euren Agentur-Workflow strategisch zu hinterfragen. Der Erfolg eurer KI-Reise hängt nicht von der Wahl zwischen OpenAI oder einem Nischenanbieter ab. Er hängt davon ab, wie gut euer Plan ist, wie konsequent ihr ihn umsetzt und wie schnell eure Organisation lernt.

Am Ende gewinnt nicht die Agentur mit der besten Technologie, sondern die mit der intelligentesten Anwendung, die zu messbarem Kundenwert und höherer Marge führt.

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Maximilian Moehring
CEO & Founder DECAID Group

Maximilian, GenAI Business Innovator und DECAID-Founder & CEO, revolutioniert die Geschäftsmodelle der Kreativbranche im KI-Zeitalter. Mit seinem "Min-Max-Prinzip" und AI-nativen Frameworks unterstützt er Führungskräfte dabei, den kritischen Wandel vom klassischen "Zeit-für-Geld"- zum zukunftsfähigen "Ergebnis-für-Geld"-Modell zu vollziehen. Seine Masterclasses und Transformations-Workshops (NPS >85) haben bereits renommierte Kreativagenturen und Marken auf ihrem Weg zu AI-nativen Organisationen begleitet.

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