Interne Erhebungen aus unserer Academy zeigen eine beeindruckende, aber auch ernüchternde Statistik: Während 96% der Agentur-Teams ChatGPT verwenden, erzielen nur 5% damit messbare Effizienzsteigerungen in der Kundenarbeit.
Die Ursache? Selten das KI-Tool selbst, sondern die fehlende Strategie beim Aufbau von agentur-spezifischen Assistenten.
Keine Sorge – dieser Schritt wirkt komplizierter, als er ist. Das folgende Framework, direkt aus unserer Agentur-Praxis abgeleitet, zeigt dir die vier technologieunabhängigen Komponenten, die du für den Bau eines leistungsstarken Agentur-Assistenten benötigst. Achte besonders auf Komponente 2 – das ist der häufigste Fehler, den du aber leicht vermeiden kannst, um endlich von generischen KI-Outputs wegzukommen.
Dies ist die detaillierte Anweisung, die den Zweck und die Persönlichkeit deines Assistenten für deine Agentur definiert. Stell dir vor, du briefst einen neuen Freelancer für ein Kundenprojekt – genau so präzise musst du auch hier vorgehen.
Als Praxisbeispiel dient unser interner Assistent "Creative Director AI", dessen Basisprompt für Agenturen diese fünf Elemente enthält:
Kernidentität & Mission: Eine klare Definition, was der Assistent ist (z.B. "spezialisierter Creative Director für Lifestyle-Brands") und was sein übergeordnetes Ziel ist (z.B. "Entwicklung von Kampagnen-Konzepten, die emotional berühren und verkaufen").
Hauptfunktionen & Prioritäten: Genaue Beschreibung der Kernkompetenzen, geordnet nach Wichtigkeit (z.B. 1. Konzeptentwicklung für Kampagnen, 2. Briefing-Analyse und Strategie-Ableitung, 3. Copy-Optimierung für verschiedene Kanäle).
Kommunikationsrichtlinien: Ein starres Regelwerk für die Struktur der Antworten. Unser Creative Director AI muss beispielsweise immer in dieser Reihenfolge antworten: 1. Zielgruppen-Insight, 2. Kreative Leitidee, 3. Ausführungsvorschläge, 4. Kanal-Adaptionen, 5. Erfolgsmessung.
Stilvorgaben: Anweisungen zur Tonalität, z.B. "strategisch und kreativ", "immer mit 3 konkreten Umsetzungsideen" und "budget-bewusst".
Eskalationskriterien: Grenzen definieren, wann der Assistent nicht mehr antworten, sondern z.B. das Account-Team einbeziehen soll (etwa bei komplexen Markenstrategien oder rechtlichen Themen).
Wichtiger Hinweis: Dieser Basisprompt ist nicht statisch. Unser Creative Director AI ist bereits in Version 7 – erwarte nicht, dass es beim ersten Kundenprojekt perfekt funktioniert.
Um nicht "generischen Agentur-Müll" zu produzieren, muss dein Assistent mit spezifischem Agentur- und Kundenwissen gefüttert werden. Hier scheitern die meisten Agenturen – aber du machst es jetzt richtig.
Unsere Agentur-Praxis unterscheidet drei Arten:
Agentur-DNA – Deine Creative-Sauce: In der Praxis wird dies durch einen Ordner mit "Brand-Guides" (Google Docs) gelöst. Für jeden Kunden gibt es ein eigenes Dokument mit Brand Voice, Zielgruppe, Do's & Don'ts, erfolgreiche Kampagnen-Beispiele und Tonalitäts-Guidelines.
Kunden-Intelligenz: Hier hinterlegst du spezifisches Kundenwissen: Welche Kampagnen haben funktioniert? Welche Botschaften ziehen bei der Zielgruppe? Welche Wettbewerber sind relevant? Beispiel: FĂĽr einen Fashion-Client wurde dem Assistenten eine Analyse der letzten 10 erfolgreichen Instagram-Posts zur VerfĂĽgung gestellt, inklusive Engagement-Raten und Kommentar-Sentiment.
Methodisches Agentur-Know-how: Neben Kundenwissen kannst du auch bewährte Frameworks hinterlegen (z.B. das AIDA-Modell, deine Briefing-Templates, Pitch-Strukturen). So arbeitet der Assistent nicht nur mit deinem Content, sondern auch mit deiner Methodik.
Hier definierst du, was der Assistent aktiv für deine Agenturarbeit tun darf. Das ist wie die Freigabe-Stufen für einen Junior-Kreativen – sei präzise:
Zugriff auf Agentur-Tools: Darf der Assistent in dein Projektmanagement-Tool, in Kundenkalender schreiben oder auf die Asset-Datenbank zugreifen?
Creative Skills: Welche kreativen Funktionen darf er nutzen? Beispiele sind "Moodboards erstellen", "Copy-Varianten entwickeln", "Social Media Content planen" oder "Pitch-Präsentationen strukturieren".
Kontrolle & Qualitätssicherung: Du kannst festlegen, für welche Aktionen der Assistent eine explizite Freigabe vom Creative Director einholen muss – gerade bei direkter Kundenkommunikation oder finalen Kampagnen-Outputs.
Die Wahl des KI-Modells hat einen direkten Einfluss auf die Creative-Qualität. Unsere Agentur-Erfahrung zeigt, dass verschiedene Modelle unterschiedliche Stärken haben: "Claude Sonnet ist beim Storytelling und emotionalen Copy besser", "GPT-4 hat mehr Pop-Kultur-Referenzen", "Gemini versteht komplexe Briefings besser".
Die Rolle von Tools wie Langdock für Agenturen: Intern setzen wir auf Tools wie Langdock, um diesen Kreativ-Prozess zu optimieren. Es ist ein sogenannter "Wrapper", der den Zugriff auf mehrere KI-Modelle über eine einzige Benutzeroberfläche ermöglicht.
Der Agentur-Vorteil: Du kannst für jede Phase der Kampagnen-Entwicklung das beste Modell auswählen – Claude für die emotionale Konzeption, GPT-4 für die Zielgruppen-Insights, Gemini für die Datenanalyse – ohne zwischen Tools zu wechseln.
Beginne heute mit Komponente 1 – der Rolle. Nimm dir 15 Minuten und schreibe einen einfachen Basisprompt für deinen häufigsten Agentur-Anwendungsfall (z.B. "Social Media Content Creator" oder "Pitch-Konzept Developer").
Denk daran: Version 1 muss nicht perfekt sein. Unser Creative Director AI ist auch erst in Version 7 richtig gut geworden – nach dutzenden Kundenprojekten.
Bonus-Tipp fĂĽr Agentur-Inhaber: Starte mit einem Assistenten pro Hauptkunde oder Service-Bereich. Ein "BMW-Assistant" funktioniert besser als ein "Alles-fĂĽr-alle-Assistant".
Du willst deine Agentur wirklich AI-native machen? In unserer Academy findest du konkrete Agentur-Prompt-Templates, Kunden-Briefing-Frameworks und Step-by-Step-Anleitungen für jede Komponente. Weil am Ende zählt nur eins: dass du einen Assistenten hast, der dir echte Agenturarbeit abnimmt und deine Marge verbessert, statt nur nett zu chatten.
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