Von der Wissenssammlung zum Knowledge Coding
Jahrzehntelang war Management eine Frage der Informationskontrolle. Wer die wichtigsten Daten hatte, traf die besten Entscheidungen. Führungskräfte waren wandelnde Enzyklopädien ihres Geschäftsbereichs.
Diese Zeit ist vorbei.
In einer KI-nativen Organisation geht es nicht mehr darum, WAS du weißt – sondern WIE SCHNELL du relevantes Wissen findest, strukturierst und für intelligente Systeme zugänglich machst.
Der moderne Manager wird zum Wissensjäger.
Die meisten Führungskräfte sind brillante Entscheider. Sie haben jahrelange Erfahrung, ein feines Gespür für ihr Business und treffen täglich komplexe Entscheidungen.
Das Problem: Dieses Wissen existiert nur in analoger Form.
→ In ihren Köpfen
→ In informellen Gesprächen
→ In "Bauchgefühl" und Intuition
Das Ergebnis?
Knowledge Coding bedeutet: Implizites Wissen in explizite, KI-verständliche Form übersetzen.
Es geht nicht um Dokumentation – es geht um Systematisierung.
Die erfolgreichsten Manager, mit denen ich arbeite, haben eine tägliche Routine entwickelt: Sie dokumentieren nicht nur WAS sie entscheiden, sondern WIE sie zu ihren Entscheidungen kommen.
Das ist der Unterschied zwischen einem Protokoll und Knowledge Coding:
Protokoll: "Wir haben entschieden, Projekt A zu priorisieren."
Knowledge Coding: "Wir priorisieren Projekt A, weil: (1) ROI > 25%, (2) Ressourcen verfügbar, (3) strategisches Ziel Q2. Framework für ähnliche Entscheidungen: Immer ROI + Ressourcen + Strategic Fit bewerten."
Was läuft in deinem Kopf ab, wenn du Entscheidungen triffst?
Tägliche Routine (10 Minuten):
Beispiel-Template:
Situation: [Kurze Beschreibung]
Optionen: [A, B, C]
Entscheidung: [Option B]
Begründung: [Warum B und nicht A oder C?]
Framework: [Welche Regel leite ich daraus ab?]
Welche Situationen wiederholen sich ständig?
Nach 30 Tagen Wisdom Extraction siehst du Muster:
Aus diesen Mustern entwickelst du Frameworks:
Wie machst du dein Wissen für KI-Systeme nutzbar?
Jetzt wird es interessant: Du trainierst deine KI-Assistenten mit deinen Frameworks.
Beispiel: Dein "Executive Coach" KI-Assistent bekommt Zugriff auf:
Das Ergebnis: Die KI antwortet nicht mehr generisch, sondern mit DEINER Logik, DEINEN Kriterien, DEINEM Führungsstil.
Nach 30 Tagen:
Nach 90 Tagen:
Nach 12 Monaten:
Alt: "Ich sammle und bewahre Wissen"
Neu: "Ich jage, strukturiere und kodiere Wissen"
Alt: "Mein Wert ist das, was ich weiß"
Neu: "Mein Wert ist, wie schnell ich Wissen zugänglich mache"
Alt: "Information ist Macht"
Neu: "Geteilte, kodierte Information ist skalierbare Macht"
1️⃣ Wisdom Extraction Setup (5 Min)
2️⃣ Digital Gedächtnis anlegen (10 Min)
3️⃣ KI-Assistent füttern (15 Min)
In 2 Jahren wird es zwei Typen von Managern geben:
Typ 1: Die, die noch versuchen, alles im Kopf zu behalten
Typ 2: Die, die ihr Wissen systematisch kodiert und durch KI skaliert haben
Typ 1 wird überlastet, gestresst und austauschbar sein.
Typ 2 wird die wertvollsten Führungskräfte der AI-nativen Ära.
Die Frage ist nicht OB, sondern WANN du beginnst.
Denn Knowledge Coding ist wie Zinseszins – je früher du anfängst, desto exponentieller wird der Effekt.
Also: Wann wirst du zum Wissensjäger?
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