In einem Experteninterview mit Maximilian Moehring, Founder & CEO von DECAID Group, wurden die disruptiven Auswirkungen von GenAI auf Vergleichsportale und Middleman-GeschĂ€ftsmodelle beleuchtet. Die Erkenntnisse sind alarmierend fĂŒr betroffene Unternehmen, bieten aber auch spannende Einblicke in die kommende Transformation der digitalen Landschaft.
Middleman-GeschĂ€ftsmodelle stehen massiv unter Druck durch die neuen FĂ€higkeiten von KI-Sprachmodellen. Warum? Diese GeschĂ€ftsmodelle leben typischerweise von Informationsasymmetrien, und genau diese LĂŒcke können nun die modernen LLMs (Large Language Models) schlieĂen.
Konkret auf Vergleichsportale bezogen bedeutet dies:
Ein entscheidender Durchbruch sind die neuen "Reasoning"-FÀhigkeiten moderner Sprachmodelle. Maximilian erklÀrt:
"Was diese LLMs alle bisher als Aufbau hatten ist, je mehr Computing Power du einsetzt, desto besser sind die Ergebnisse. Nun hatte man herausgefunden, es gibt noch einen zweiten Parameter: Zeit. Je mehr Zeit du dem Modell gibst, umso bessere Antworten kann es geben."
Diese Entwicklung ermöglicht es Diensten wie Perplexity mit seiner "Deep Research"-Funktion, anstelle von 20-25 Quellen nun hunderte Quellen auszuwerten und dadurch qualitativ hochwertigere, fundierte Ergebnisse zu liefern.
Besonders bemerkenswert ist eine neue Entwicklung: Die FĂ€higkeit von KI-Systemen, selbst als "Benutzer" zu agieren. Moehring beschreibt seine Erfahrung:
"Es gibt ein neues Feature namens ChatGPT Operator, das vereinfacht gesagt einen Computer fernsteuern kann. Es fĂŒhrt die selben Aktionen, genau wie du es tun wĂŒrdest, aus â am Ende die E-Signatur musst du noch hĂ€ndisch machen, aber der ganze Bestellungsprozess, Webseite, Formulare und weiteres, lĂ€uft automatisch."
Diese Entwicklung ist revolutionĂ€r, denn sie bedeutet, dass KI nicht nur Empfehlungen geben, sondern diese auch direkt umsetzen kann â ein fundamentaler Angriff auf das GeschĂ€ftsmodell von Vergleichsportalen.
Der zweite groĂe Trend neben Reasoning ist laut Maximilian die KonnektivitĂ€t. Die groĂen KI-Anbieter arbeiten intensiv daran, Schnittstellen zu schaffen, um direkt mit anderen Web-Services zu interagieren. Dies wĂŒrde den beschriebenen "Operator"-Ansatz noch effizienter machen, da keine Umwege mehr nötig wĂ€ren.
OpenAI hat beispielsweise bereits ein Start-up gekauft, das sich auf KonnektivitÀt spezialisiert hat, und integriert erste Funktionen wie Google Docs-Integration. Der Trend ist klar: Die KI-Systeme werden zunehmend vernetzter und damit mÀchtiger.
Was noch weitgehend ungeklÀrt bleibt, ist die Frage der Monetarisierung dieser neuen KI-Suchsysteme. WÀhrend momentan der Fokus auf Marktanteilsgewinnung liegt, zeichnen sich erste AnsÀtze ab:
"Google hat eine Variante vorgestellt, wo eine Mischung aus LLM und Linkliste versuchen. [...] Wenn dieser Ansatz sich durchsetzen wĂŒrde, dann wĂ€re die wahrscheinlichste Antwort: die Quelle wird hinterlegt und welche Quellen angezeigt werden und mit welcher Reihenfolge entscheidet ein Bieter-Algorithmus."
Weitere groĂe Player wie Apple und Meta haben bisher ihre Strategien jedoch noch nicht vollstĂ€ndig offengelegt, was jede Prognose derzeit schwierig macht.
Die Quintessenz des GesprÀchs ist klar: Middleman-Businesses, insbesondere Vergleichsportale, stehen vor einer existenziellen Herausforderung. Die Technologie ist bereits heute in der Lage, ihre KernfunktionalitÀt zu ersetzen.
Als MitgrĂŒnder von ĂŒber 20 Digitalunternehmen und jemand, der digitale Transformation seit Jahren begleitet, sehe ich hier eine klare Botschaft: Die Disruption von Middleman-GeschĂ€ftsmodellen ist nicht nur unvermeidlich â sie ist bereits im vollen Gange.
Mein "Power Move" fĂŒr betroffene Unternehmen:
Konkret bedeutet das:
In meiner Arbeit mit Unternehmen in der Kreativbranche sehe ich immer wieder: Diejenigen, die sich am schnellsten anpassen, nutzen den Wandel als Chance fĂŒr Wachstum. WĂ€hrend andere sich noch fragen, ob die KI-Welle ihr GeschĂ€ft betrifft, haben die Vorreiter bereits ihre Margen um 40%+ gesteigert â durch intelligente Integration von KI-Technologien in ihr GeschĂ€ftsmodell.
Dieser Beitrag basiert auf einem Experteninterview, welches Maximilian Moehring (DECAID Group) gegeben hat und wurde im Rahmen unserer Content-Transformations-Initiative erstellt.
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