Als AI Automation Experte bin ich täglich im Spannungsfeld zwischen Effizienz und Menschlichkeit. Eine Erkenntnis hat mich diese Woche wieder tief berührt: Unser Gehirn ist erstaunlich adaptiv - was wir nicht mehr selbst machen, stuft es als "nicht mehr relevant" ein und reduziert diese Fähigkeit wieder. Diese neurologische Realität hat mich zum Nachdenken gebracht.
Unser Gehirn arbeitet nach einem einfachen, aber tiefgreifenden Prinzip: Es optimiert ständig seine Ressourcen. Was wir regelmäßig nutzen, wird gestärkt. Was wir vernachlässigen, wird abgebaut. Genau wie bei unseren Muskeln. Diese neuronale Plastizität ist gleichzeitig unsere größte Stärke und potentielle Schwäche im Zeitalter der Automation. Wir dürfen entscheiden was wir abgeben und verlernen dürfen und welchen Skill wir behalten wollen.
Ein anschauliches Beispiel aus meinem Alltag:
🤖 Was ich gerne automatisiere:
Eine Excel-Tabelle auszufüllen Daten zu sammeln und zu kategorisieren Terminkoordination und Erinnerungen Standard-Kommunikation formatieren Recherche-Grundlagen zusammenstellen🧠 Was ich bewusst selbst mache:
Kreatives Denken und Konzeptentwicklung Tiefgehende Gespräche führen Strategische Entscheidungen treffen Gesundes Essen zubereiten Körperliche Bewegung und Sport Persönliche Beziehungen pflegenDie Inspiration zu dieser Reflexion kam durch Graham Lee's Buch "Human Being", in dem er zwölf vitale Skills beschreibt, die wir nicht an die Technologie verlieren sollten. Seine Worte trafen einen Nerv bei mir - besonders weil ich in meiner Rolle als Brückenbauer zwischen Technik und Mensch täglich die Spannung zwischen digitaler Effizienz und menschlicher Entwicklung erlebe.
Lee argumentiert nicht gegen Technologie, sondern für einen bewussten Umgang mit ihr. Es geht nicht darum, Fortschritt zu verhindern, sondern ihn in den Dienst unserer menschlichen Entwicklung zu stellen.
In meiner Arbeit als AI Automation Experte orientiere ich mich an drei Grundprinzipien:
Automatisieren was uns von echter Wertschöpfung abhält Routineaufgaben, die Zeit und mentale Energie rauben, aber wenig bis keinen Mehrwert bieten, wenn ich es selbst mache Bewahren was uns als Menschen ausmacht Kreativität, Empathie, kritisches Denken, ethische Entscheidungsfindung Vertiefen was uns wachsen lässt Skills, die uns als Menschen und Fachleute weiterbringen und erfüllenDer wahre Wert der Automation liegt für mich nicht in der bloßen Effizienzsteigerung. Die entscheidende Frage ist: Wofür nutzen wir die gewonnene Zeit und mentale Kapazität?
Wenn wir die durch Automation gewonnenen Ressourcen in unsere eigene Entwicklung, in tiefere menschliche Beziehungen oder in kreative Lösungen für komplexe Probleme investieren, dann wird Technologie zu einem Katalysator für unsere Evolution - nicht zu deren Ersatz.
Die Frage, die ich mir selbst und dir stelle: Wo ziehst du deine persönliche Grenze bei der Automation? Welche Fähigkeiten möchtest du bewusst bewahren und vertiefen?
Diese Entscheidung ist zutiefst persönlich und wird für jeden anders ausfallen. Sie ist auch nicht statisch, sondern entwickelt sich mit uns und der Technologie weiter.
Doch je bewusster wir diese Grenzen ziehen, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir die Technologie so einsetzen, dass sie uns als Menschen bereichert, anstatt uns Stück für Stück zu ersetzen.
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